
Kurt-Jochem Graulich wird 75: Unternehmer – Stifter – Mäzen – sozial engagiert
Kurt-Jochem Graulich in Flörsheim oder im Rhein-Main-Gebiet vorstellen zu wollen, hieße Eulen nach Athen tragen. Der Baustoffhändler ist aus dieser Stadt nicht wegzudenken. Er ist Unternehmer, engagierter Bürger, sozial denkender und handelnder Stiftungsgründer. Der Mensch Kurt-Jochem Graulich ist an allem interessiert, freundlich, großzügig und hat immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen. Er ist stets ansprechbar, nimmt sich Zeit für ein Gespräch und auch für Sorgen seiner Mitbürger, die sich ihm anvertrauen wollen. In seinem großen Bekannten- und Freundeskreis ist er gern gesehen. Er ist souverän, ein guter Erzähler, witzig und ideenreich. Kurz, in seiner Gesellschaft kann man sich wohlfühlen.
Am 7. September 2021 wurde Kurt-Jochem Graulich 75 Jahre alt. Er hat fast sein gesamtes Leben im Baustoffunternehmen in Flörsheim, Höllweg 7, verbracht. Und er musste früh Verantwortung übernehmen. Durch einen tragischen Verkehrsunfall verlor er, selbst erst fünf Jahre alt, seinen Vater. Seine Großeltern, Heinrich und Mariechen Graulich, nahmen den jungen Mann unter ihre Fittiche. Besonders seine Großmutter, Mariechen Graulich, war ihm eine harte Lehrherrin und Ausbilderin. Der junge Mann, der wie alle Jugendlichen auch Flausen im Kopf hatte, musste tagtäglich frühmorgens auf der Matte stehen, anpacken, wo es notwendig war.
Der Unternehmer
Die Firma Gebr. Graulich GmbH & Co.KG wurde 1920 von den Großeltern von Kurt-Jochem Graulich gegründet und wurde im Jahr 2020 runde 100 Jahre alt. Ein besonderes Jubiläum. Besonders auch deshalb, weil keinerlei Jubiläums-Feierlichkeiten stattfinden konnten. Obwohl akribisch geplant, fielen alle vorgesehenen Aktivitäten der Corona-Pandemie zum Opfer.
Die Geschichte von Kurt-Jochem Graulich ist zwangsläufig auch die Erfolgsgeschichte des Baustoffhändlers Gebr. Graulich. Im gesamten Rhein-Main-Gebiet gibt es kaum ein Bauvorhaben, an dem das Unternehmen nicht als zuverlässiger Lieferant mitgewirkt hat. Alles was für den Bau benötigt wird, das Unternehmen besorgt und liefert. Gestandene Bauunternehmer schwärmen von dem Flörsheimer Baustoffhändler: „Egal was wir gebraucht haben, die Firma Graulich aus Flörsheim besorgte und lieferte in kürzester Zeit“, erinnert sich ein Bauunternehmer aus Bischofsheim, der hauptsächlich im Opel Werk Rüsselsheim mit seinem Unternehmen beschäftigt war, gern an die Zusammenarbeit mit der Firma Gebrüder Graulich und auch an Firmenchef Kurt-Jochem Graulich.
Das Unternehmen Graulich in Flörsheim hat in seiner nunmehr 100-jährigen Geschichte eine außergewöhnliche Aufwärts-Entwicklung genommen. 1920 wurde das Unternehmen für Baustoff und Kohlen gegründet. 1921 kam Heinrich Graulich in die kleine Firma, die sich fortan Gebrüder Graulich nannte. Das Gelände, auf dem sich der Baustoffhandel heute noch befindet, wurde 1927 erworben. 1944 fielen auch in Flörsheim Bomben, eine Lagerhalle wurde getroffen und brannte völlig aus. 1946 begann ein Neuanfang. Das Unternehmen wurde wieder aufgebaut. Der Betrieb hatte einen guten Namen, Kunden und Aufträge nahmen zu.
1963 entstand die Lieferbeton Rhein-Main, mit den Gesellschaftern Gebrüder Graulich und der Zementindustrie. 1976 wurde das Verwaltungsgebäude gebaut, ein Baumarkt angegliedert. Inzwischen war auch Kurt-Jochem Graulich längst mit an Bord. Eine Fliesenabteilung mit Ausstellung sowie ein Sanitärprogramm kamen hinzu. Das Firmengelände am Höllweg musste kontinuierlich ausgebaut, das Verkaufsprogramm ständig erweitert und den Erfordernissen des expandierenden Kundenkreises angepasst werden.
Kurt-Jochem Graulich erinnert sich: „Unsere Auswahl war und ist beeindruckend. Bauzentrum heißt auch, das Sortiment für Drumherum zu haben: Tiefbau, für Hof und Garten, Straßen- und Kanalbau, Hochbau, Rohbau und Ausbau, alles für den Trockenbau, Dachbaustoffe, Fassade, Baumarkt mit Fliesensortiment, Keramik, Elektrobedarf, Werkzeuge, alles für den Maler, Gartenfachmarkt. Das heißt weiterhin Verbundpflaster, Bordsteine und alles für den Galabau. Wir verstehen darunter eine kundenorientierte Sortimentspolitik, die am Lager vorrätig hat, was der Markt verlangt“, so der weitsichtige Unternehmer.
Die Graulich-Lastzüge sind tagtäglich im gesamten Rhein-Main-Gebiet unterwegs zu den Baustellen, um zuverlässig und pünktlich bestellte Ware an- und auszuliefern. Fachberater für alle Gewerke – inzwischen sind weit über fünfzig Mitarbeiter für Graulich in Flörsheim tätig – festigen den guten Ruf und prägen die Marke Graulich. „Das alles geschieht im steten Zusammenspiel mit Lieferanten, Herstellern und als Partner der Eurobaustoff, einem Verbund von Baustoffhändlern. Alles läuft im partnerschaftlichen Miteinander“, ist Kurt-Jochem Graulich zurecht stolz auf sein Lebenswerk.
Kurt-Jochem Graulich hat es allerdings immer verstanden, beste und und hochmotivierte Mitarbeiter zu beschäftigen. Das Flörsheimer Baustoffunternehmen ist bestens gerüstet für eine erfolgreiche Zukunft und Weiterentwicklung.
Mäzen und Stifter
Kurt-Jochem Graulich auf die Rolle als Unternehmer zu reduzieren, wird der Persönlichkeit von KJG – wie er respektvoll genannt wird – nicht gerecht. Kurt-Jochem Graulich war auch Familienmensch, der von seiner Frau in seinem vielfältigem Tun und Engagement liebevoll unterstützt wird. Als sachverständiger Kunstliebhaber ist er gern gesehener Gast bei Kunstausstellungen, Vernissagen und in Ateliers. Mancher Künstler schätzt ihn als verständigen Gesprächspartner.
Ein Herzensanliegen war Kurt-Jochem Graulich seine von ihm vor 25 Jahre gegründete Kurt Graulich Stiftung >Helfen in Not<. Die Stiftung ist nach seinem zu früh verstorbenen Vater benannt. Nach 25 Jahren kann die Stiftung auf vielerlei Erfolge zurückschauen. Viel Not konnte gelindert, Menschen Hilfestellung gegeben werden. Soziale und caritative Einrichtungen werden unterstützt und gefördert.
In diesen 25 Jahren dienten beachtenswerte Vorträge mit psychologischen und gesellschaftlichen Themen sowie unzählige Benefizkonzerte dazu, über Eintrittsgelder Einnahmen in die Stiftungskasse zu spülen. Einnahmen, die dringend gebraucht werden, um die vielfältigen Anfragen und Aufgaben, die in monatlichen Sitzungen durch den Vorstand und das Kuratorium der Stiftung beraten und behandelt werden, auch finanzieren zu können.
Kurt-Jochem Graulich war ein sozial denkender und handelnder Unternehmer. Dieses soziale Gedankengut prägt auch den Privatmann Kurt-Jochem Graulich. Ein Beispiel: Alle Einnahmen aus Stiftungsveranstaltungen fließen zu hundert Prozent in die Stiftungskasse.